Mittwoch, 5. Mai 2021

Regenwürmer - kleine Superstars 🙂

Endlich hat es mal wieder so richtig geregnet. Nicht, dass ich Regen mag, aber für die Natur ist es einfach wichtig. Man kann richtig sehen, wie es den Bäumen, Wiesen, Blumen usw. gut tut und nahezu explosionsartig alles zu blühen beginnt. Herrlich, es ist Frühling!🌸🌻

Der Spaziergang mit einem langhaarigen Hund ist bei Regen nicht immer ganz so lustig. Oder schlimmer noch - das Nachhausekommen nach einem regnerischen Spaziergang. Aber was muss, das muss 😊 und wie heißt es so schön – es gibt kein schlechtes Wetter, nur falsche Kleidung. So habe ich nicht nur für mich, sondern auch für meine langhaarige Nala einen Regenmantel. Nicht, weil sie ihn braucht, sondern zum Selbtsschutz, wenn es mal richtig doll regnet. Besonders bei den Gassigängen in der Mittagspause danken da auch die Arbeitskollegen im Büro.

Als wir gestern bei starkem Regen (mit Regenmantel für uns beide) draußen waren, traute ich meinen Augen kaum: Regenwürmer überall, soweit das Auge reichte. So viele auf einmal habe ich glaube ich noch nie gesehen. Wir haben auch einen besonders großen entdeckt, Nala konnte es auch kaum fassen und war sichtlich etwas irritiert.

 

 

Da war besondere Vorsicht angesagt, ich wollte schließlich keinen Wurm töten oder verletzen. Aber das war gar nicht so einfach, denn der Weg war einfach nur überfüllt. Gab es was für Regenwürmer im Angebot?

Nein, natürlich nicht. Doch ist die Temperaturenlage für die Würmchen gerade sehr angenehm. Für die meisten Arten liegt das Temperaturoptimum laut Wikipedia bei 10 bis 14 °C (Kompostwürmer: 20–25 °C). Da werden sie dann richtig aktiv. Im Sommer und Winter hingegen ist eher Ruhe angesagt. Darüber hinaus ist ihnen feuchte Erde sehr wichtig, was ja dann wohl gerade recht war.  

Aber entgegen der Vermutung ist zu viel Regen für Regenwürmer gar nicht so gut. Denn regnet es viel und/oder stark, dringt das Wasser auch schnell in die Erde und in Rohre ein, wo sich die Würmer aufhalten. Zwar haben sie keine Lunge und atmen den Sauerstoff über die Haut ein, so dass ihnen Wasser eigentlich wenig ausmacht und sie sogar mehrere Tage darin überleben können. Zu viel Wasser ist aber auch nicht gut. Es kann dann zu stickig werden. Besonders, wenn aufgrund von Überschwemmungen das Wasser zu lange steht, ist der Sauerstoff irgendwann verbraucht. Dann bleibt nur noch die Flucht an die Erdoberfläche.  

Doch treibt nicht nur Sauerstoffmangel die Würmer nach oben. Sie können auch durch das  Aufprasseln des Regens nach oben gescheucht werden. Regenwürmer sind zwar blind, taub und stumm, doch haben sie einen äußerst feinen Drucksinn. Bei starkem Klopfen oder Prasseln machen sie sich zur Flucht vor der vermeintlichen Gefahr, wie etwa einem Maulwurf, auf. Diesen Fluchtreflex nutzen auch Angler auf Ködersuche und locken die Würmer durch Klopfen auf den Boden aus ihren Löchern.

Nach oben kommen an die Erdoberfläche ist für die Regenwürmer nicht ungefährlich. Nicht nur Angler können hier auf sie warten, sondern sie sind dann auch leichte Beute für hungrige Vögel. Zudem besteht bei Sonnenschein und Wärme rasch die Gefahr, dass die Haut der Würmer vertrocknet. Aber warum heißt er denn dann überhaupt Regenwurm?

Mit Regen hat es nichts zu tun. Früher nannte man ihn „regen Wurm“, da der Regenwurm ständig arbeitet und frisst. Hieraus wurde dann im Laufe der Zeit der Name „Regenwurm“, der bis heute blieb und vor diesem Hintergrund ja auch sehr passend ist.

Aufgrund ihres Fleißes sind Regenwürmer willkommene Gartenbewohner. Sie graben freiwillig um, kompostieren altes Laub und düngen mit ihrem nährstoffreichen Kot den Garten. Sie graben immer zu, wodurch die Erde belüftet wird. Zudem werden die Nährstoffe dadurch von unten nach oben geschichtet. So haben es Pflanzenwurzeln und wichtige Bodenorganismen leichter.

Obwohl sie so unscheinbar sind, sind sie also richtige kleine Superstars 😉

Interessant noch zu wissen: Es gibt eigentlich nicht „den“ Regenwurm. Laut NABU kommen allein in Deutschland 46 Arten vor, weltweit sogar über 3.000. Die verschiedenen Arten der Regenwürmer findet man auf der ganzen Welt. In Südafrika wurde der längste Regenwurm mit 6,70 m gefunden! Bei uns in Deutschland können sie 30-40 cm lang werden.