Im Hinblick auf das anstehende Weihnachtsfest und der jedes Jahr wieder aufkommenden Problematik, was man wem schenken soll, stellt sich natürlich auch die Frage, ob und vor allem was man seinem Haustier für eine Freude machen soll. Besonders, wenn man wie ich gleich mit drei Tieren zusammen leben darf, macht man sich darüber natürlich so seine Gedanken. Denn wenn, dann müssen ja natürlich auch alle etwas bekommen.
Also surfte ich etwas im
Internet umher. Bei meinen Recherchen nach passenden Geschenken kam ich nicht
an der Hauptfrage umher, ob man überhaupt auch seinen Tieren etwas schenken
sollte. Eigentlich wissen sie doch nicht, dass Weihnachten ist oder dass sie
Geburtstag haben…zudem ist Schenken doch eher Menschensache, oder? Aber
andererseits gehören sie auch zur Familie, so dass es doch folglich nur logisch
ist, sie miteinzubeziehen und unterm Weihnachtsbaum ein Geschenk auch für sie
bereit zu stellen.
Ich suchte weiter und stieß auf viele verschiedene Seiten
und Artikel. In einigen von ihnen wurde von einer Studie eines
Marktforschungsinstituts berichtet. Es wurde wohl eine Umfrage zu diesem Thema
durchgeführt, die ergab, dass sogar fast zwei Drittel aller Hundehalter ihrem
Hund etwas zu Weihnachten schenken würden. Befragt wurden in der Studie 1.002
Tier- und Nicht-Tierhalter aus dem gesamten Bundesgebiet. 64 Prozent der
interviewten Hundehalter gaben an, den Vierbeinern etwas zum Weihnachtsfest
schenken zu wollen. Die Spanne reichte dabei von Halsbändern über Leckerli bis
hin zu Mänteln oder Spielzeug. Auch Besitzer von Katzen, Meerschweinchen,
Kaninchen, Ziervögeln oder sogar Fischen wollen ihren Lieblingen etwas zu
Weihnachten schenken. Interessant dabei war, dass selbst die Nicht-Tierhalter, und zwar jeder Dritte von ihnen
(37 Prozent der Befragten), einem Heimtier ein Weihnachtsgeschenk gönnen würde.
Es war wohl fast üblich, auch
den Vierbeinern ein Weihnachtsgeschenk zu machen und ich stand offensichtlich
mit meinen Überlegungen sowie meiner Tradition, auch meinen Tieren etwas zu
Weihnachten zu schenken, nicht alleine da.
Noch interessanter wurde es
dann, als ich auf einige Artikel von Verhaltensbiologen stieß. Ich hatte mir
darüber zuvor noch nicht so viele Gedanken gemacht, aber scheinbar ist das Unterbreiten
von Geschenken auch in der Tierwelt selbst durchaus üblich. Der kleine
Unterschied dabei besteht letztlich nur darin, dass aus anderen Anlässen
geschenkt wird und die Präsente eher praktischer Natur sind. Tiere drücken
durch Geschenke (auch) Anerkennung und ein Interesse an dem Gegenüber aus.
Meist jedoch aber, um Paarung zu erreichen und das Weibchen (ja Schenken ist in
der Tierwelt tatsächlich fast nur Männersache) zu beeindrucken. Das wiederum
kommt in der Menschenwelt ja durchaus auch mal vor. Richtig nett fand ich dabei
die Erkenntnisse bei Pinguinen und Vögeln. Bestimmte Pinguine verschenken
beispielsweise Steinchen. Wenn ein Pinguinmännchen einem Pinguinweibchen ein
Steinchen schenkt, dann ist das eine Geste von Großzügigkeit. Ich erfuhr, dass
das Geschenk vor allem aber auch äußerst praktisch ist. Steine sind im
Lebensraum von Pinguinen, der meist aus Eis und Schnee besteht, rar aber eben auch
sehr kostbar und sogar überlebenswichtig. Beim Brüten dienen die Steine als
Unterlage für das Ei und sie vermeiden, dass das Ei bei Tauwetter mit
anschließendem Frost im Eiswasser gefriert. Das ist doch mal ein gut
durchdachtes Geschenk, oder?
Steine als Geschenk sind unter
Tieren wohl sehr beliebt, denn auch unter dem kleinen, nur 40 Gramm leichten,
Trauersteinschmätzer werde sie anscheinend sehr gerne verschenkt. Anders als
bei den Pinguinen bietet der Lebens- und Brutraum dieser kleinen Wesen jede
Menge Steine, so dass es eigentlich nicht von Nöten wäre, sie zu verschenken.
Scheinbar erkennen die Weibchen an der Menge und Größe der zusammengetragenen
Steine die Stärke bzw. Fitness des Männchens und somit die Eignung zum
Familienvater. Auch hier erkennt man doch leichte Parallelen zur Menschenwelt :-)
Es gibt laut Forschern sogar
Vogelarten, die Geschenke ganz liebevoll und individuell aufbereiten, wie
beispielsweise die Laubenvögel. Die Männchen bauen ihren Weibchen für die
Paarung eine richtige Liebesvilla aus Zweigen und schmücken diese sogar z.B.
mit Federn, Bonbonpapier oder Früchten. Wenn das Weibchen kommt, bekommt es
dann auch noch eine Beere überreicht. Das sind noch richtige Kavaliere der
alten Schule!
Nicht nur in der freien
Wildbahn, sondern auch bei unseren Haustieren kann man ein solches Verhalten
beobachten. Nehmen wir doch mal unsere liebe Hauskätzchen als Beispiel. Viele
von ihnen sind richtig ambitionierte Schenker. Es gibt scheinbar nichts Schöneres
als Frauchen oder Herrchen eine Maus oder einen Vogel mit nach Hause zu
bringen. Über die Hintergründe streiten sich zwar die Geister - ist es eine Art
Wertschätzung oder einfach nur das Mitleid, weil wir selbst aus Sicht der Katze
miserable Jäger sind? Oder ist es einfach nur die Freude an der anschließenden
gemeinsamen Jagd der Maus durchs Wohnzimmer? Aber aus welchem Grund genau auch
immer, es sind Geschenke und es macht ihnen offensichtlich eine große Freude
sie uns zu überbringen. Wie bei meiner Katze, nicht nur die Übergabe, sondern
auch die dann anschließend gemeinsame Jagd. Sie bringt mir die Mäuse nämlich
wenn dann lebendig und findet es offenbar äußerst amüsant, wenn ich sie versuche
einzufangen. Ich jedoch eher weniger.
Nach all diesen Informationen
meiner Recherche bin ich der Ansicht, dass man seinem Haustier durchaus ein
Geschenk zum Weihnachtsfeste machen sollte. Damit bereitet man ihnen eine
Freude und bezieht sie mit in das Familienleben mit ein. Doch gibt es bestimmt noch andere
Gelegenheiten, bei denen man seinem Liebling auch einfach mal so eine Freude
machen und Anerkennung zeigen kann und sollte. Dabei schadet es bestimmt nicht,
sich aus der Tierwelt etwas abzuschauen und praktische bzw. sinnvolle Geschenke
zu wählen. Wenn man beispielsweise einen Hund beschenken will, lässt sich doch
wunderbar das Geschenk so auswählen, dass zugleich damit Beschäftigung und Spiel
– einfach gemeinsamer Zeitvertreib - verbunden ist. Ein Hundespielzeug, das
dann sogar noch eingepackt ist, dient z.B. zugleich als Beschäftigung als auch
als Belohnung und insgesamt dem gemeinsamen Spaß. Beim Verpacken sollte
natürlich geeignetes Material verwendet werden, damit das Tier nicht zu Schaden
kommt. Verbindet man das Schenken dann noch mit einem Suchspiel und einem
Leckerli, hat man dem Hund mit dieser einfachen Geste eine wahre Freude
bereitet.