Dienstag, 12. Juli 2016

Osteopathie - eine echt gute Sache!



Mein Hund Mira ist sehr sensibel. In Stresssituationen – wohlgemerkt meist meinen – kann es durchaus mal vorkommen, dass sie Magenprobleme bekommt oder es ihr insgesamt nicht gut geht. Oft  scheine ich sie einfach nur mit meinem Stress zu nerven und dann schaltet sie auf stur. So kann es auch mal zu einer Art Wechselwirkung zwischen „psychischen“ und körperlichen Beeinträchtigungen kommen. Wenn Mira müde, gelangweilt oder auch wirklich krank ist, schlägt sich das meist auch auf ihre Gangart nieder. Sie „eiert“ richtig, oftmals noch mit extrem gelangweiltem Blick. Ein Herausfiltern des Grundproblems, besonders letztlich ob psychisch oder körperlich bedingt, ist nahezu unmöglich. Auch eine tierärztliche Diagnose oder gar eine sinnvolle Behandlung gelingen daher in der Regel nicht.

Eines Tages gingen wir mal wieder gemeinsam mit unserem Pferd Fee spazieren. Im Stall ist Mira eigentlich immer besonders gut drauf und genießt die Spaziergänge mit der alten Pferdedame. An diesem Tag jedoch trödelte sie uns lustlos nach und hatte die „Ohren auf Durchzug gestellt“. War das jetzt wieder mal chronische Unlust oder tatsächlich körperliches Unwohlbefinden? Ich konnte es zuerst nicht einschätzen. 

Doch als Mira dann auch noch ihren Schwanz mehr als sonst hängen ließ und ihr Blick schon fast schmerzverzerrt aussah, wurde mir klar, dass ich handeln musste. Wir nahmen den kürzesten Weg zurück zum Stall, ich versorgte noch schnell Fee und fuhr mit Mira sofort zum Tierarzt. Auf dem Weg saß sie nur völlig verkrampft da, legte sich nicht hin und quietschte bei jeder Bewegung vor Schmerzen. So hatte ich sie noch nie erlebt und ich befürchtete das Schlimmste.
Beim Tierarzt angekommen, konnte Mira gar nicht untersucht, geschweige denn geröntgt werden, da sie solche Schmerzen hatte. Vermutet wurde  ein Bandscheibenvorfall, der Arzt konnte ihr jedoch nur ein Schmerzmittel spritzen. Es ging ihr dann erst am nächsten Tag langsam besser. 

Nach einigen Wochen wiederholte sich das Ganze nochmal. Die Diagnose war immer noch nicht klar: War nur ein Nerv eingeklemmt, war es ein Bandscheibenvorfall, oder ……? Fakt war jedoch, dass für eine genaue Diagnose eine Kernspin oder weitere, für Mira sehr stressige Untersuchungen erforderlich wären und man selbst mit einer genauen Diagnose (z.B. Bandscheibenvorfall), voraussichtlich, jedenfalls nach Angabe der Ärzte, außer vielleicht einer Operation, nichts tun könnte. Wenn nicht unbedingt notwendig, wollte ich das meinem Hund aber gerne ersparen.

Mira ging es seitdem insgesamt nicht besonders gut und ihr Gang war bedenklich. Wenn sie müde war, schlurfte sie so richtig ihre Hinterbeine nach. Irgendetwas musste passieren, aber nach Erhalt der unterschiedlichsten Meinungen und Ratschlägen von Ärzten und aus dem Bekanntenkreis, war ich total verunsichert und wusste gar nicht mehr, was richtig oder falsch war.

Zufällig traf ich dann eines Tages beim Gassigehen eine Frau mit ihrem Hund und kam mit ihr ins Gespräch. Sie sprach mich auf Miras seltsamen Gang an und erzählte, dass ihr das bekannt vorkäme. Ihr Hund hatte ähnliche Beschwerden gehabt und sie hatte auch schon einen wahren Tierarztmarathon hinter sich gebracht, bevor sie Hilfe gefunden hatte: Eine Osteopathin für Hunde!
Ehrlich gesagt, hatte ich davon schon mal im Stall gehört, für Hunde war es mir aber völlig neu. Erst traute ich der Sache auch nicht so recht, besonders hatte ich Angst, dass dadurch vielleicht erst recht noch weitere Beschwerden aktiviert werden könnten oder es wieder nur eine Sackgasse sein könnte.
Nach einem längeren Erfahrungsaustausch mit der Dame, ließ ich mir schließlich dann aber doch die Kontaktdaten geben und rief gleich am nächsten Tag dort an. Die Osteopathin war wohl sehr gefragt, denn ich ergatterte erst in zwei Monaten einen Termin. 

Als es so weit war, waren Mira und ich skeptisch, aber ich hatte trotzdem irgendwie ein gutes Gefühl. Mira ging wohl davon aus, dass es ein weiterer Tierarztbesuch war und wirkte zunächst völlig unmotiviert.
Nach einem Gespräch untersuchte die Osteopathin Mira und begann mit der Behandlung. Sie erklärte mir ruhig jeden Schritt und die Zusammenhänge; es machte für mich absolut Sinn. Es war faszinierend zu beobachten, wie sich Mira auf die Behandlung konzentrierte und sich ihre Anspannung plötzlich legte und es gefiel mir gut, wie ruhig und sanft alles ablief. Besonders begeisterte mich die ganzheitliche Betrachtung des Körpers und Behandlungsweise. Neben dem Rücken und den Wirbeln wurde auch Miras Darm untersucht und behandelt.
Schnell wurde klar, wo die Schwachstellen lagen und es passte wirklich alles zusammen. Auch erklärten sich plötzlich Miras weitere Beschwerden.
Mira schien bei einigen Handgriffen eine regelrechte Erleichterung zu empfinden. Es war faszinierend zu beobachten, wie toll sich ein Tier auf so etwas einlassen kann und wie wirklich jeder Handgriff zu sitzen schien. Gleich danach konnte ich tatsächlich schon eine leichte Besserung erkennen und es wurde die Tage darauf noch deutlicher. 

Die darauffolgenden zwei Termine fanden im Abstand von jeweils einem Monat statt. Nach dem dritten Termin ging es Mira dann schon richtig gut. Sie lief wieder schwungvoll und einigermaßen gerade. Auch insgesamt war sich total gut drauf und die „Bauchwehabstände“ wurden bemerkbar länger.

Nach mittlerweile vier Besuchen bei unserer Osteopathin hat sich Miras System offensichtlich wirklich gut eingependelt und wir können die Behandlungsabstände vergrößern. Die akuten Beschwerden sind deutlich eingeschränkt und ihr Leben scheint seitdem leichter. Wahrscheinlich wird – allein schon wegen ihrem Alter – keine vollständige Genesung eintreten, doch kann gewiss durch drei bis vier Behandlungen im Jahr eine gewisse Stabilisierung erreicht werden, die Mira dauerhaft ihr Leben erheblich erleichtern wird. 

Ich bin sehr froh, dass ich dem Rat der Dame gefolgt bin und finde es toll, dass mit Osteopathie einem 12-jährigen Hund mit wenigen Terminen so gut geholfen werden konnte, ohne irgendeinen Stress zu verbreiten und ohne aufwendige Untersuchungen – sogar im Gegenteil! Mira findet die Termine immer besser. Das ist wahrlich eine gute Sache und ich kann diese Behandlungsmethode nur weiterempfehlen. 

Die Auswahl des richtigen Therapeuten sollte jedoch mit Bedacht vorgenommen werden, denn auch in diesem Bereich gibt es natürlich „schwarze Schafe“, so dass am besten über Empfehlungen gegangen werden sollte.